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Schmerzen nach chirotherapie LWS


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Verfasst am: 19. 02. 2013 [04:28]
apac
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lisawiese82 stellte folgende Frage:

Schmerzen nach chirotherapie LWS

Hallo,
ich habe ein riesen problem. wegen einer isg blockade war ich beim orthopäden, der aber meiknte ich hätte eher eine lendenwirbelblockade. ich sollte mich auf den bauch legen und dann drückte er mehrfach auf die lendenwirbelsäule mit starkem druck. es hat nicht geknackt.
die isg blockade wurde dann mit der seitlichen mobilisation gelöst.
seit diesem drücken auf die lendenwirbelsäule habe ich aber höllische schmerzen beim sitzen liegen, stehen. und es wird immer schlimmer. was kann da passiert sein?
ist das ein gängiges verfahren, dass man auf die lendenwirbelsäule genauso drückt wie auf die brustwirbelsäule?
hab angst, dass ich die schmerzen nicht mehr weg bekomme. habe es jetzt seit einer woche und es wird schlimmer.

lg und danke

Verfasst am: 19. 02. 2013 [04:29]
apac
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Beiträge: 45
Antwort von

Volker:

Hmmmm?

Also zunächst ganz allgemein, wie schon im andern Thread beantwortet:

Nach einer chiropraktischen Behandlung gibt es zwei Möglichkeiten:
1. der Schmerz ist spontan weg oder zumindest deutlich weniger - nicht mehr punktuell.
2. Der Scherzbereich reagiert mit Reizerscheinungen und der Schmerz nimmt für ein paar Tage etwas zu, um dann allmählich abzuklingen.

Auch ist ein flächiger Muskelschmerz nach der Behandlung ganz normal und läßt nach spätestens 3 Tagen nach.

Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle:

1.Die Stärke und Dauer der Subluxation (Blockade) und damit die Einklemmung des Nerven. Also wie stark und wie lange war der Nerv eingeklemmt? War es sehr stark oder lange - oder Beides - kann bereits eine Nervenentzündung vorliegen!
Diese ist schmerzhaft und langwierig. Auch noch nachdem die eigentliche Ursache (Blockade) entfernt wurde, kann es bis zu 3 Wochen dauern, bis der Nerv sich wieder erholt hat.

2. Wie verhält sich der Patient nach der Behandlung?
Ausreichende Ruhe und Schonung ist wichtig, damit der Nerv sich beruhigen kann und die Muskulatur wieder entspannt - für den Nerv spielt es keine Rolle, ob der Nerv nun eingeklemmt ist oder "nur" noch die Muskulatur stark angespannt ist.
Nimmt der Patient nach einer Behandlung Schmerzmittel und geht damit dann einer schweren Tätigkeit nach, ist der Behandlungserfolg oft = null!

Bei einigen Blockaden ist es auch völlig normal, das der angespannte Muskel den frisch "reingesetzten" Wirbel noch mal wieder rauszieht. Wenn dann der Wirbel wieder auf den schon vorgeschädigten Nerv "rutscht", ist es etwa so als wenn man sich zweimal hintereinander mit dem Hammer auf den Daumen haut - es kann dann sogar mehr wehtun, weil man sich an den Schmerz vorher evtl. schon gewöhnt hatte!
Das ist der Moment wo viele dann schreien:" ...was hat der mit mir gemacht - nun tut es mehr weh als vorher - da geh ich nie wieder hin!" Genau das ist dann aber falsch!
Vielmehr ist das dann der Moment wo man so schnell wie möglich wieder zur Behandlung gehen müßte!
Daher machen viele Kollegen auch gleich mehrere Termine - Faustformel:
Ist die Blockade älter als 3 Wochen gilt drei Wochen a 2 Behandlungen und danach zwei Kontrollen im steigenden Abstand.

Natürlich kommt es immer darauf an welcher Wirbel blockiert war - so springt ein Halswirbel, tiefer Lendenwirbel oder das Kreuzbein eher wieder raus als ein Brustwirbel.
Natürlich kommt es eben auch darauf an wie sich der Patient nach der Behandlung verhällt - mein Rat immer: " heute gar nichts mehr tun, morgen am besten nur ein wenig langsam spazieren gehen und frühestens nach 3 Tagen wieder langsam und vorsichtig belasten. Dabei immer ein "Verdrehen" vermeiden.

Am schönsten und häufigsten ist natürlich immer eine spontane Schmerzfreiheit - aber eben leider nicht immer möglich!


Nun zu deiner Frage:
Nein! Die LWS wird nicht durch Druck, sondern durch eine Drehung gegen die Blockaderichtung behandelt!
Auch sollte die richtige Reihenfolge beachtet werden:
1. ISG und/oder Keuzbeinverschiebung
2. LWS Subluxationen, Lendenwirbelblockade

Warum?

Solange die "Auflage" der Lendenwirbelsäule schief ist, kann der Lendenwirbel gar nicht in eine "saubere" Position gebracht werden.

Also vereinfacht gesagt: Ist das Fundament schief, kann das Dach nicht grade sein!

Was ein Druck (wie bei der BWS-Behandlung) auf die LWS soll ist mir ein Rätsel - ein Abtasten der LWS ok - aber das eher seitlich und nicht mittig.

Wenn sich der Schmerz danach stark verschlimmert hat, könnte der Lendenwirbel - durch die Schiefstellung des Kreuzbeines begünstigt - sogar mittig nach vorne rutschen und das Rückenmark einklemmen!

Wenn so etwas passiert ist das Fusch und mit Chiropraktik hat das dann nichts zu tun.

Natürlich kann es sich aber auch so verhalten wie oben erwähnt und es braucht einfach noch etwas Zeit um sich zu beruhigen oder eine weitere Behandlung, da der Wirbel erneut aus seiner Position gesprungen ist.


Gruß
Volker

Verfasst am: 19. 02. 2013 [04:48]
apac
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Beiträge: 45
Antwort von

Klaus

Ich persönlich würde in so einem Fall nicht unbedingt zum Orthopäden sondern zu einem Chiropraktiker gehen, der sanfte amerikanische Chiropraktik praktikziert.

Der macht so etwas täglich und ist da noch mehr darauf spezialisiert als ein Orthopäde, der im täglichen Betrieb auch mit medikamentösen Behandlungen und Operationen arbeitet. Ich will damit die Leistung des Orthopäden nicht schmälern, im Gegenteil. Er muß eher wie ein Zehnkämpfer fit in mehreren "Sportarten" sein, aber er hat aufgrund seines sehr umfangreichen Fachgebietes nicht so viel Erfahrung mit Patienten mit genau dieser Problematik wie ein auf amerikanische Chiropraktik spezialisierter Arzt oder Heilpraktiker.

Wie an anderer Stelle dieses Forums bereits erwähnt, für Kostenbeteiligung der Krankenkasse soltle man vorher eine Einzelfallüberprüfung beantragen. Diese übernehmen dann meist einen Teil der Behandlungskosten oder sagen zumindest eine Kostenbeteiligung für den Erfolgsfall zu. Manche Kassen übernehmen mttlerweile bereits bis zu 8 Behandlungen beim Chiropraktiker problemlos, sofern diese von einem behandelnden Arzt verordnet werden.