Der untere Rückenschmerz

Der untere Rückenschmerz ist weit verbreitet. Ungefähr 85% der Menschen in Industrienationen erleben diese einschränkenden Schmerzen im Lendenwirbelbereich mindestens einmal in Ihrem Leben. 7% der US-amerikanischen Erwachsenen leiden unter tiefen Rückenschmerzen, die länger als 2 Wochen anhalten. Die geschätzten Kosten dieses Problems in den USA belaufen sich auf über 50 Milliarden US Dollar pro Jahr. Für Deutschland gelten ganz ähnliche Zahlen, gemessen an der geringeren Einwohnerzahl.

Ischialgie und Hexenschuss

Mit diesem weitfassenden Begriffen sind im Volksmund Schmerzzustände des unteren Rückens (der Lendenwirbelsäule) gemeint. In den allermeisten Fällen findet man bei diesen Patienten eine Fehlfunktion des Beckens mit schmerzhafter Beteiligung der Bänder, Sehnen und Muskeln der Region. Hierbei kann es bei längerer Vorgeschichte zur Irritation der abgehenden Nerven und Entzündung des Gewebes rund um das betroffene Gebiet kommen. Die Symptome -Schmerzen, Brennen- können das gesamte betroffene Bein entlangziehen. Meist wird eine gebückte Schonhaltung eingenommen.

Wenn die gelenkigen und bandhaften Verbindungen des Beckengürtels jedoch in einer korrekten un entspannten Situation sind, kann der Halteapparat wieder entspannen.

Wiederkehrende Ischialgien sind ebenfalls häufig auf ein fehlstehendes Becken zurückzuführen. Dies kann dazu führen, dass die Bandscheiben im unteren Lendenwirbelbereich stark belastet werden und so Folgeschäden entstehen können. Regelmäßige Justierungen können das Becken stabilisieren und wirken vorbeugend auf Verschleiß und übermäßigen Druck auf die Bandscheiben.

Andere Behandlungsformen

Der schulmedizinische Ansatz für Rückenschmerzen variiert je nach Intensität der Beschwerden. Einige klassisch angewandten Methoden sind:

  • Bettruhe mit Beinhochlagerung
  • physikalische Therapie (z.B. Hochfrequenz-Wärmetherapie, Ultraschall, Wärme- & Kältetherapie)
  • Akupunktur
  • Medikamente zur Muskelentspannung und Schmerzlinderung
  • Physiotherapie
  • wirbelsäulennahe Injektionsverfahren
  • Operationen

Fast jeder kennt solche Bahandlungsformen aus der eigenen Erfahrung. Selbst die Bettruhe erwies sich beim so genannten Ischiassyndroms als ineffektiv. In Abhängigkeit von den Schmerzen des Patienten und dem Verlauf, kann sogar eine Operationsempfehlung ausgesprochen werden.

Inzwischen wird die Indikation zu Wirbelsäuleneingriffen immer zurückhaltender gestellt. Die Untersuchungen der vergangenen Jahre haben viele wohl unnötige Operationen an der Lendenwirbelsäule aufgezeigt und die operierenden Kollegen reagieren auf diesen Trend. Viele, die eine Rückenoperation hatten, berichten von der Rückkehr der Symptome nach der Operation (Failed Back Surgery).

Chirurgische Eingriffe an der Wirbelsäule sind eine umstrittene [und kostenintensive] Methode: Im Laufe der Zeit genesen die meisten Patienten mit einem Bandscheibenvorfall mit oder ohne Operation, so dass im Vergleich von nicht-operativem und operativem Ansatz die Ergebnisse nach 5 Jahren etwa gleich sind. 

Der chiropraktische Ansatz

Der Erfolg chiropraktischer Betreuung bei unterem Rückenschmerz ist belegt. Ein wichtiger Vorteil ist das geringere Risikopotential im Vergleich zu invasiven oder medikamentösen Therapieformen.

Das Ziel des Chiropraktikers ist es, Ihr Rückgrat und Becken sanft, sicher und sehr effektiv zu justieren. Somit wird wieder ein Gleichgewicht hergestellt und der Druck von Nervenstrukturen und Bandscheiben genommen.

Laut amerikanischer, kanadischer und neuseeländischer Studien war Chiropraktik besonders bei intensiven Schmerzen sowie bei Patienten mit langer Schmerzvorgeschichte erfolgreich.